Der globale Glücksspielkonzern Entain appelliert an die britische Regierung und internationale Partner, verstärkt gegen den Schwarzmarkt im Glücksspielbereich vorzugehen. In einem am 24. September 2024 veröffentlichten Bericht warnt das Unternehmen vor erheblichen Steuerverlusten und schlägt konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung illegaler Anbieter vor.
Laut Entain drohen der britischen Regierung in den nächsten fünf Jahren Steuerausfälle in Höhe von 335 Millionen Pfund, sollte sie nicht entschiedener gegen den wachsenden Schwarzmarkt vorgehen. Der Bericht, erstellt von Regulus Partners und finanziert durch Entain, verweist auf Forschungsergebnisse des Betting and Gaming Council (BGC), die den britischen Schwarzmarkt auf einen Wert von 2,7 Milliarden Pfund schätzen.
Als Hauptgründe für die Attraktivität des Schwarzmarktes werden genannt:
- Finanzielle Vorteile wie Boni und Freiwettprogramme
- Umgehung von Überprüfungen der finanziellen Situation („Affordability Checks“)
- Breiteres Produktangebot
- Möglichkeit, Selbstausschlüsse zu umgehen
Entain empfiehlt folgende Schritte zur Eindämmung des Schwarzmarktes:
- Blockierung von Zahlungen an Offshore-Anbieter
- Einschränkungen bei Werbung in klassischen und sozialen Medien
- Sperrung von IP-Adressen
- Intensivierung strafrechtlicher Verfolgung
- Erstellung einer öffentlichen Schwarzen Liste illegaler Websites
Zusätzlich fordert Entain das Department for Digital, Culture, Media & Sport (DCMS) auf, nicht lizenziertes Glücksspiel als „prioritären illegalen Inhalt“ einzustufen. Dies würde Suchmaschinen und Social-Media-Plattformen zwingen, den Zugang zu Schwarzmarktanbietern proaktiv einzuschränken.
Die neue Labour-Regierung hat sich grundsätzlich zur Umsetzung der verbleibenden Teile des Weißbuchs zur Glücksspielregulierung verpflichtet, könnte jedoch Änderungen vornehmen und zusätzliche Maßnahmen einführen. Die UK Gambling Commission betonte ihre Entschlossenheit im Kampf gegen illegales Glücksspiel und verwies auf bereits ergriffene Maßnahmen, darunter die Ausgabe von über 750 Unterlassungs- und Störungsanordnungen seit April sowie die Entfernung von 50.000 URLs durch Google.
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