Der französische Glücksspielregulator ANJ (Autorité Nationale des Jeux) beobachtet die Werbeaktivitäten der Glücksspielanbieter genau und fordert diese auf, ihre Werbemaßnahmen erheblich zu mäßigen. Dies erfolgt nach einer Analyse der Strategien für das Jahr 2024, die eine starke Konzentration auf die Olympischen Spiele in Paris und die Fußball-Europameisterschaft 2024 zeigt.

Die ANJ-Analyse ergab, dass die Betreiber planen, im Laufe des Jahres 670 Millionen Euro auszugeben, wobei 30 Prozent davon zwischen Mai und Juli investiert werden sollen. Die Untersuchung der Pläne der 16 zugelassenen Online-Betreiber und der Monopolbetreiber FDJ und PMU zeigte, dass die Werbeinvestitionen im Vergleich zu 2023 um 14 Prozent steigen sollen. Dabei werden 46 Prozent der Medieninvestitionen auf digitale Kanäle entfallen, während Investitionen in TV und Sportsponsoring jeweils 26 Prozent und 15 Prozent ausmachen.

Es wird erwartet, dass die Betreiber im Jahr 2024 insgesamt 4,9 Millionen neue Spieler gewinnen wollen, was einem Anstieg von neun Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Vor den Olympischen Spielen in Paris findet die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland statt, bei der Frankreich als einer der Favoriten gilt, nachdem das Land das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 erreicht hatte.

Die ANJ mahnt die Betreiber, ihre Werbestrategien während der Euro 2024 und der Olympischen Spiele in Paris deutlich zu mäßigen, um keinen übermäßigen Werbedruck auf verschiedene Medien auszuüben. Sie sollen insbesondere bei Werbeaktionen, die ein erhöhtes Risiko für problematisches Glücksspiel bergen (wie schnelle Pokertuniere, Live-Wetten und Wetten mit hohen Quoten), Zurückhaltung üben.

Die Unternehmen sollen dafür sorgen, dass finanzielle Anreize zur Gewinnung oder Bindung von Spielern moderat und für die Öffentlichkeit verständlich bleiben und diese Anreize nicht Spielern angeboten werden, die als übermäßig oder pathologisch spielgefährdet identifiziert werden.

Die ANJ lehnte teilweise die Werbestrategie von WINAMAX bezüglich Boni und finanziellen Anreizen ab, da diese eine erhebliche Gefahr der Intensivierung des Spielverhaltens darstellt, besonders bei gefährdeten Spielern. WINAMAX wurde aufgefordert, bis spätestens 15. Februar einen neuen Genehmigungsantrag für diesen Teil seiner Strategie einzureichen.